Universitätsbibliothek Saarbrücken
2000
Die neue Bibliothek steht am Ende der Iangen Hauptachse (in West-Ost-Richtung) des Campus und bildet gleichzeitig ein Fenster zum angrenzenden Wald.

Primär nimmt das Gebäude die vorhandene Ordnung seines städtebaulichen Umfeldes auf und wird somit zum Passstück des Gesamtensembles. Darüber hinaus versucht es durch eine enge Verwebung von Innen- und Außenraum, von freier und eingefangener Landschaft, von introvertierten und extrovertierten Raumbildungen die Solitärstellungen seiner Umgebungsbauten zu überwinden und ein Gelenk zum angrenzenden Landschaftsraum zu werden.

Dieser Idee folgt auch die äußere und innere Erschließung. In Verlängerung der West-Ost-Achse gelangt man über den Vorhof, das Foyer und eine “Brücke“ zu den verschiedenen Funktionsbereichen der Bibliothek. Entlang einer Wegeschleife erschließt sich das Innere geschossweise. Am Ende gelangt man zum großen Lesesaal. der als frei tragender Ausleger konstruiert ist und e in Raumfenster zum Stadtwald öffnet.

Der offene Grundriss und die verschiedenen ineinander greifenden Lufträume über die gesamte Gebäudehöhe ermöglichen die leichte Orientierborkeil in der Ebene und über die Geschosse.

Die Fassade besteht aus spiegelfreiem, hoch transparentem Glas einerseits und aus großflächigen, geschosshohen, hell lasierten Holzpaneelen andererseits. Die Funktion des Gebäudes als Gelenk zwischen natürlicher und gebauter Struktur erhält dadurch zusätzlich Unterstützung. Die räumliche Schichtung des Baukörpers und die Transparenz der Fassade vermeidet bewußt den Eindruck des „Elfenbeinturmes“, des Wissens zugunsten eines offenen Zuganges zu Information und Kommunikation.